Dass Homeoffice unsere Art zu Arbeiten verändert, steht außer Frage. Selbst wir bei der VISICON haben einen enormen Unterschied zwischen der Phase, in der nur bestimmte Mitarbeiter im Homeoffice waren und der Phase, in der sich alle Mitarbeiter im Homeoffice befanden, festgestellt. Niemand weiß, wie es weiter geht, aber eine Frage stellen wir uns alle: Was ist nach Kontaktbeschränkung, Maskenpflicht und Mindestabstand?
Auf der einen Seite hat uns das Homeoffice vor einige Hürden gestellt. Neue Mitarbeiter haben es schwieriger sich ins Team zu integrieren, der Tratsch an der Kaffeemaschine fehlt und man fühlt sich schneller allein gelassen. Auf der anderen Seite haben wir aber auch Vorteile durch das Homeoffice kennengelernt. Mehr Zeit dank ausfallender Fahrtzeiten, Fortschritte in der Digitalisierung und mehr Ruhe beim Arbeiten. Kurzgesagt, wir vermissen das Team und stellen uns längst fälligen Herausforderungen.
Wie sich das Arbeiten nach der Homeoffice-Welle verändert, kann man nur spekulieren. Ich vermute, dass in den ersten Wochen der erreichte Fortschritt auf die Probe gestellt wird. Wenn man sich in der alten Umgebung befindet, verfällt man schließlich schnell in alte Muster. Man wird täglich vor die Wahl gestellt. Schreibe ich die weniger dringende Frage an den Kollegen per Chat oder stürme ich dessen Büro? Koordiniere ich meinen Alltag in sinnvollen Zeitblöcken oder lasse ich mich von Mails und Meetings treiben? Besuche ich den Kunden immer persönlich oder ist das digitale Meeting in manchen Situationen sinnvoller? Will ich den Fortschritt oder die Tradition?
Am Ende muss man wie so oft sagen, wir alle reagieren anders, denn auch das Homeoffice war nicht für alle gleich. Wer Kinder, Haustiere und Partner 24/7 um sich herum hatte freut sich auf Ruhe und Fokussierung im Büro, während die, die von der Stille geplagt wurden, sich eher auf mehr Trubel und Smalltalk freuen. Die Ausrede, dass etwas schon immer so war, ist in vielen Bereichen jedoch gestorben. Wir müssen uns neu einpendeln, bis es sich wieder richtig anfühlt.